Das wohl schönste Wanderparadies findet Ihr auf Madeira. Eine wunderschöne Insel inmitten des Atlantischen Ozeans - Berge, Steilklippen, Naturschutzgebiete, Panoramablicke. Wir mieteten uns ein kleines Häuschen in Ponta do Sol, im Südwesten der Insel.
Die Insel erkundeten wir mit einem kleinem Mietwagen, einem Smart, von welchen uns die Autovermietung noch abriet aufgrund der steilen Anstiege. Im Fazit kann ich Euch einen Smart nur empfehlen - wir haben sämtliche Hürden mit dem kleinen Flitzer überwunden obwohl manch steile Straße, teilweise mit tiefen Abgrund, zwischenzeitlich fast beängstigend war.
Vor unserer Reise überlegten wir die Insel mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erkunden, allerdings stellte sich ziemlich schnell heraus, dass die Busse nicht häufig fuhren, so dass ein Mietwagen die bessere Wahl war.
Nach unserer Ankunft erkundeten wir die nähere Umgebung und fuhren zu Europas höchster Steilklippe - Gabo Girao. Die Plattform besteht aus Eisen und einem Glasboden, so dass ein Ausblick sowohl in die Tiefe als auch in die Ferne gegeben ist. Die Sicht auf die Insel sowie über die Weiten des Atlantiks ist atemberaubend schön. Einen schöneren ersten Überblick auf die Insel hätten wir nicht haben können auch wenn die Plattform ein beliebtes Ausflugsziel bei vielen Touristen ist.
Wir beschlossen zuerst Funchal, die Hauptstadt der portugiesischen Inselgruppe Madeiras zu erkunden. Wir besuchten einen wunderschönen Markt, Mercado dos Lavradores, auf welchem Ihr frisches Obst, Gemüse, Blumen und Fisch kaufen könnt. Zudem entdeckten wir dort einen kleinen, regionalen Familienbetrieb, welcher seine dargebotenen Teesorten selbst kreiert und die dazu notwendigen Kräuter auf der Insel sammelt und mitunter selbst anpflanzt.
Ein kleines Café, in welchem Ihr leckeren Kaffee sowie die köstlichen Pastéis de Natas genießen könnt runden das idyllische Ambiente des Marktes ab. Im oberen Bereich befindet sich zudem eine Terrasse mit einer Bar, auf welcher wir unseren ersten Poncha tranken. An den Wochenenden stellen Designer ihren handgefertigten Schmuck, selbstgenähte Mützen, Babybekleidung und selbst designte Handtaschen aus, wo sich das ein oder andere tolle Mitbringsel mit Sicherheit finden lässt.
Entlang des Hafens findet Ihr kleine, malerische Gässchen mit tollen einheimischen Restaurants, in welchen Ihr tolle Fischgerichte genießen könnt. Auf unserem Spaziergang durch die Stadt entdeckten wir immer wieder kleine wunderschöne Malereien an Türen und Wänden, welche die Stadt lebendiger und bunter machen. Zum Abschluss des Tages ging es mit der Seilbahn hinauf nach Monte. Dort spazierten wir durch kleine, angelegte Parks, besichtigten kleine Kirchen und schauten dem Treiben der Korbschlittenfahrer zu. Die traditionell gekleideten Korbschlittenfahrer manövrieren einen Korb mit Kufen eine circa 2 Kilometer steile Straße hinunter bei einer Geschwindigkeit von bis zu 10 km/h. Nach unserem Spaziergang in Monte kehrten wir mit der Seilbahn wieder nach Funchal zurück. Die Fahrt mit der Seilbahn kann ich Euch nur empfehlen. Der Panoramablick über die Stadt, über den Hafen und das Meer ist wunderschön!Unsere erste Wanderung mit acht Kilometern unternahmen wir auf Ponta de São Lourenço, einem wunderschönen Naturschutzgebiet. Die Rauheit der Landschaft, der Wind des Meeres, die prächtigen Farbabhebungen der Felsen machten die Wanderung zu einem wunderschönen Erlebnis.
Die Strecke ist überwiegend eben, mitunter gab es ein bis zwei kleinere wie auch größere Erhebungen, welche wir dank festem Schuhwerk überwanden. Am Ende der Felsenküste gibt es eine Art kleinen Imbiss bei welchem es auch Toiletten gibt - diese sind für 1 Euro nutzbar. Wenn es im Inneren der Insel regnet ist eine Wanderung auf Ponta de São Lourenço ein perfektes Ausweichziel, da es dort meist trocken ist.
Zehn Kilometer Höhe, Nervenkitzel, Natur, Berge, Wasserfälle, Wald, Blumen und leichter Nieselregen. Die Levadas auf Madeira sind künstlich angelegte Wasserläufe, welche das Regenwasser in den oberen niederschlagsreicheren Gebieten der Insel auffangen und dieses ins Landesinnere der Insel leiten.
Entlang der Levadas sind kleine Wanderwege, teils gesichert aber auch ungesichert mit teilweisen steilen Abhängen angelegt. Wer seine Höhenangst überwinden möchte, hat bei dieser Strecke ausreichend Gelegenheit dazu. Zwischenzeitlich hatten wir mitunter auch etwas Herzrasen aber die Wanderung lohnt sich, definitiv! Die Landschaft ist grandios.
Auf dieser Strecke erlebten wir unsere wohl schönste Wanderung auf Madeira. Am vorletzten Tag vor unserer Rückreise nach Berlin hatten wir Glück und das Wetter war weniger regnerisch. Der Ausblick auf die bergige grüne Landschaft, welche in Wolken und Nebel eingetaucht war, ist nicht zu beschreiben. Die Strecke vom Pico Arieiro zum Pico Ruivo beträgt hin und zurück circa 12 Kilometer.
Bei dieser Wanderung solltet Ihr aufgrund der starken Steigungen (Aufstieg/ Abstieg mehr als 700 Höhenmeter) fit sein, festes Schuhwerk tragen und ausreichend Wasser und Speisen dabei haben. Leider haben wir es nicht ganz bis zum Pico Ruivo geschafft, da das Wetter umschlug und es stark regnete. Demnach brachen wir einen Kilometer vor unserem Ziel ab und wanderten zügig zurück.
Entdeckt unbedingt Madeira. Wer die Natur und das Wandern liebt macht mit dieser Reise alles richtig!